Morgenröte einer neuen Zeit
Bilder von Stephan Andreas Boock zu seinem 20. Todesjahr
Begegnungstag für junge Menschen
Führung durch die Ausstellung und Gespräch
mit Annette Förster
Nach seinem frühen Erdenabschied mit nur knapp 23 Jahren hat uns Stefan Andreas Boock ein umfangreiches Werk mit mehr als 300 Bildern, Hunderte von Skizzen, Gedichten, Essays sowie unvollendeten Studienschriften über seine „Suche nach künstlerischer Freiheit“ hinterlassen. Sie sind Zeugnis, Vermächtnis und Auftrag zugleich für den heutigen nach Bewusstsein und Selbsterkenntnis strebenden Menschen.
Während des Studiums der einschlägigen Stilrichtungen der Malerei erforschte Stefan Andreas Boock die Wirkungen der Farben und Formen und erkannte die Entwicklung in die zwei Extreme der impressionistischen und expressionistischen Richtung. In seiner „Übersicht der Kunstrichtungen“ verdeutlicht er, dass die Farben in beiden Richtungen den Tod erleiden - den „Tod durch Davonfließen“ und den „Tod durch Fixation“ - was ihn erkennen lässt: „Die Krankheit wird Kunst“.
Bereits im 12. Lebensjahr äußerte er „Kunst ist mein Leben“, was er mit etwa 17 Jahren immer deutlicher und ausschließlicher zum Ausdruck brachte - „Kunst muss heilen!“
Diese persönlichen Worte blieben sein Leitmotiv auf seinem künstlerischen Weg. Er studierte die „Farben als Spiel von Licht und Dunkelheit“ , erforschte deren Gesetzmäßigkeiten und entdeckte ihre Wesenhaftigkeit und Lebendigkeit. Aus seinen tiefen Liebes- und Verehrungskräften gegenüber der Elementar-, Pflanzen- und Tierwelt, die er sich von Kindheitstagen an sein ganzes Leben bewahren konnte, erkannte er deren Opfertat für uns Menschen und empfand die Notwendigkeit einer Menschentat für die in der Materie gebundenen Farb- und Geistwesen.
Stefan Andreas Boock fand über das Malen einen Weg zu den schöpferischen Kräften des Lebens, die ihm die Wandlungsfähigkeit eigener Seelenkräfte ermöglichten. Es gelang ihm über die Entwicklung eines eigenen Malstils einen ungewöhnlichen Weg der Bewusstwerdung und Selbstfindung zu gehen. Er erforschte im künstlerischen Prozess des Malens die lebendige Wirksamkeit von Licht, Farbe, Bewegung und Form.