Fällt aus: Michael und die Seinen – im Spiegel der nordisch-germanischen Mythologie
Seminar von Gundula Jäger von Laue, Hamburg

Mit der nordisch-germanischen Mythologie, der sogenannten Edda, ist uns ein bedeutendes kulturelles Erbe überliefert worden. Zu Unrecht ist diese Mythologie in Vergessenheit geraten, was u.a. auf deren Missbrauch durch die Nationalsozialisten zurückzuführen ist.

In den Liedern der Edda schildert die Seherin Wala oder Weleda ihre Schauungen, die auf einer alten, reinen Hellsichtigkeit beruhen. Gelingt es, diese so entstandenen urwüchsigen Wahrbilder mit Hilfe der Anthroposophie zu entschlüsseln, so zeigt sich deren belebende Kraft.

Rudolf Steiner meint dazu: Es gibt „keine andere Mythologie der Erde,...welche ein bedeutsameres Bild der Weltevolution gibt, als diese nordische Mythologie, so dass dieses Bild als eine Vorstufe des geisteswissenschaftlichen Bildes der Weltentwickelung gelten kann.“ (GA 121)

Im Vortrag soll von folgender Fragestellung ausgegangen werden:

In den Leitsätzen (GA 26) erwähnt Rudolf Steiners viermal  'Michael und die Seinen', ohne dass man erfährt, wer die 'Seinen' sind. Michaels Aufgabe ist es, so Rudolf Steiner, die Menschen zum Schauen des Christus im Ätherischen anzuregen. (GA 174a) Diese Aufgabe sei auch die des Gottes der nordisch-germanischen Mythologie, Widar. "Wer Widar in seiner Bedeutung erkennt und ihn in seiner Seele fühlt, wird finden, dass im zwanzigsten Jahrhundert den Menschen wieder die Fähigkeit gegeben werden kann, den Christus zu schauen." Widar ist bemüht,die "Äthergestalt"(GA 121), die Hülle für Christus zu bilden. Es wird daraufhin der Versuch gemacht, in der Edda weitere Helfer Michaels, die 'Seinen', zu finden, die die anderen Hüllen für Christus bilden können, die nötig sind, damit er uns erscheinen kann.

In  zwei Vorträgen möchte ich so den Blick auf Widar erweitern, seine 'Mitstreiter' benennen und an den Bildern der Edda deren Qualitäten deutlich machen.                                    

     Gundula Jäger von Laue, Hamburg